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Kohlenstädt

Mit rund 50 Einwohnern ist Kohlenstädt der kleinste Ortsteil der Stadt Rinteln. Bis vor etwa 150 Jahren befand sich am Weserufer ein Verladeplatz für Steinkohlen und Sandsteine aus den Abbaugebieten am Bückeberg. Besonders der hochwertige Obernkirchener Sandstein trat hier seinen Weg zu bedeutenden Großbaustellen in ganz Nordeuropa an. So sind das alte Rathaus in Bremen, die Fassade des Leibnizhauses in Hannover, die Michaeliskirche in Hamburg, die Siegessäule in Berlin, die alte Börse in Kopenhagen und zahlreiche andere hochrangige Bauwerke aus dem Schaumburger Naturstein errichtet worden.
Dennoch ist der Name Kohlenstädt viel älter als der Verladeplatz. Er wurde bereits 1364, lange vor der ersten Erwähnung des Schaumburger Bergbaus, genannt und bezieht sich vermutlich auf die Bedeutung als „Kalte Stätte", denn auf den vergleichsweise feuchten Flurstücken unmittelbar an der Weser war Ackerbau nur zum Teil möglich.

Die modernen Entwicklungen in der Landwirtschaft haben auch in Kohlenstädt Einzug gehalten. Auf dem Hof Wessel wurde ein sogenannter Offenstall für die artgerechte Haltung von 55 - 70 Milchkühen errichtet. Auf dem Dach sorgen 152 Module einer Photovoltaik-Anlage für die Nutzung der Sonnenenergie, die bei optimaler Einstrahlung bis zu 32,68 KW erzeugen und in das Stromnetz einspeisen können. Der Hof Wessel, früher Kohlenstädt Nr. 1, ist der einzige verbliebene Vollerwerbsbetrieb im Dorf. Er  bewirtschaftet mittlerweile mehr als 75 ha Fläche.

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