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Exten

Exten gehört zu den ältesten schaumburgischen Siedlungen und wurde bereits 896 namentlich erwähnt. Die Anfänge seiner Kirche reichen bis in die ersten Jahrzehnte nach der Christianisierung zurück und liegen damit noch vor der Gründung der beiden Klöster Möllenbeck und Fischbeck. Besonders reizvoll ist der Ort durch die ihn durchfließende Exter, die hier an mehreren Wehren gestaut wird und jahrhundertelang für den Betrieb zahlreicher Messerschmieden und Eisenhämmer genutzt wurde. Die Anfang des 18. Jahrhunderts in herrschaftlicher Regie gegründeten Schmieden entwickelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der ersten industriellen Zentren des damaligen Kurfürstentums Hessen-Kassel. Mehr als 200 Arbeiter fanden hier Beschäftigung, bis die Konkurrenz der Solinger Messerschmieden den Niedergang der Extener Betriebe herbeiführte. Ein großer Teil der Arbeiter wanderte damals in das Solinger Gebiet ab, andere fanden Beschäftigung in der Rintelner Glashütte Stoevesandt, wo sie das Korbflechten für die großen Ballonflaschen erlernten und damit den Grundstein für eine bis in die 50er Jahre dieses Jahrhunderts florierende Korbindustrie legten. Erst mit der Einführung der Kunststoffbehälter wurde auch dieses Gewerbe verdrängt.

 Eine wachsende Rolle spielt seitdem der Fremdenverkehr. In der Ossenbeeke am Fuße des Taubenberges sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Ferienwohnungen entstanden. Ausgedehnte Wanderungen in die nahen Wälder sind sehr beliebt. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Exten ein beliebtes Ausflugsziel vor allem der Rintelner Bevölkerung, die im damaligen Gasthaus „am Kehl" oberhalb der Exter schon vor der Jahrhundertwende Tennisplatz und Kegelbahn vorfand.

 Noch ein besonderes Beispiel des Extener Gewerbefleißes muss an dieser Stelle Erwähnung finden. Die Wesergold GmbH. Aus einem kleinen Familienbetrieb entstand hier in wenigen Jahrzehnten ein weltweit operierendes Großunternehmen, das heute mit mehr als 600 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Stadt Rinteln zählt. Die Wesergold GmbH verdankt ihren Erfolg nicht zuletzt einer geologischen Besonderheit im Untergrund des Wesertales. 1969 konnte in der nahen Ossenbeeke eine Mineralwasserquelle von hervorragender Güte erschlossen werden, deren Wasser heute als „Extaler Mineralquell" im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde ist.

 Wer noch mehr über die wechselvolle Geschichte Extens und seine interessante Umgebung erfahren möchte, hat hierzu in der liebevoll eingerichteten Heimatstube Am Anger 2 die beste Gelegenheit.

Erkunden Sie Exten bei einem Historischen Ortsspaziergang...

Viele Informationen über die Geschichte, Tradition und Kultur sowie Vereinstermine Extens finden Sie auf den Internetseiten des Vereins für Heimatpflege und Kultur e.V. in Exten.