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Partnerstadt Slawno

Die polnische Partnerstadt von Rinteln, Slawno, ist eine der ältesten Städte in Mittelpommern. Sie ist im Flussgebiet der Wieprza und der Moszczenica an der Kreuzung wichtiger Verkehrsstraßen gelegen. Die ersten Nomaden erschienen in der Nähe des heutigen Slawno in der Steinzeit ( ca. 8.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung ). Die Form fester Ansiedlung im Frühmittelalter waren die Burgstädte. Eine von ihnen war das heutige Slawsko ( Stare Slawno ), das auf das 10. Jh. zurückgeht. Im Jahre 1317 wurde von den Machthabern aus dem Geschlecht Swieca aufgrund des Lübecker Rechts Nowe Slawno angelegt. Seit Ende des 14. Jh. war Slawno durch Mauer und einen Festungsgraben geschützt. Bis heute blieben aus den ehemaligen Befestigungen zwei Tore: das Koszalinska- und das Slupska-Tor erhalten. Die Mauer wurde im 19. Jh. abgerissen. Seit 1648 befand sich Slawno in den Grenzen von Brandenburg und seit 1701 im Staat Preußen. Im 19. Jh. hatte die Gewerbe- und Handwerksentwicklung einen regionübergreifenden Charakter. Die Stadt wurde allmählich zu einem regionalen Zentrum . Es entwickelten sich die Getreide-, Fleisch-, Molkerei- und Metallindustrie. Mit Koszalin, Slupsk, Darlowo, Bytow, Korzybie und Ustka entstand eine Eisenbahnverbindung. Die Chaussee Szczecin⁄ Stettin – Gdansk⁄ Danzig wurde ausgebaut. Im März 1945 verdrängten die letzten Verteidiger des deutschen Slawno die Truppen der 3. Weißrussischen Front. Das Stadtzentrum versank in Trümmern. Die Gewerbeobjekte wurden zu 80% verwüstet. Zur Zeit zählt die Stadt ca. 14.000 Einwohner und ist die Verwaltungshauptstadt des Kreises.

Eine langjährige Freundschaft

Verbindungen zwischen Rinteln und Schlawe bestehen schon sehr lange. Von 1906 bis 1921 war der in Rinteln geborene Max Berlit Bürgermeister in Slawno. 1925 ging ein Rintelner Bürger als Tierarzt nach Slawno und kam nach 1945 durch die Vertreibung mit seiner Familie wieder nach Rinteln zurück. Dadurch ist die Verbindung mit dem heutigen Slawno nie abgerissen und Ende der 60er Jahre fanden die ersten Besuche statt. 1992 wurde zwischen den beiden Städten Slawno und Rinteln eine offizielle Städtepartnerschaft begründet, die kontinuierlich ausgebaut wurde.

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Zwischen verschiedenen Schulen und Institutionen bestehen regelmäßige Kontakte in Form von Schüleraustausch, Zeltlagern, Ausstellungen, öffentlichen Auftritten sowie Besuchen und Gegenbesuchen. Daran beteiligen sich vor allem die Stadtverwaltungen, Partnerschaftsvereine, Gymnasien, Grundschulen, Fachoberschulen, Musikschulen und Gruppen, Krankenhäuser (hier konnte mit Material und Medikamenten geholfen werden, die an bedürftige Personen abgegeben wurden), Kirchen, Sportvereine, Künstler, Sparkassen, die Weserspatzen und die Gruppe MAGAV Slawno mit gemeinsamen Auftritten, der Jugendhof Hirschkuppe, die Brieftaubenzuchtvereine sowie Jäger und Jagdhornbläser beider Seiten. Es konnten Praktikantenstellen in der Landwirtschaft, der Sparkasse und der Presse sowie Ferien- und Saisonarbeit für Studenten und Schüler vermittelt werden. Auch die ersten Ehen wurden bereits geschlossen, jedoch ohne Vermittlung.

Unterstützung ist selbstverständlich

Auf Grund der langjährigen engen Zusammenarbeit beider Städte wurden vom Land Niedersachsen 5.000,- DM für die Dacherneuerung des Stolper Tores zur Verfügung gestellt. Für die Erneuerung der Fenster dieses Tores haben Rintelner Geschäftsleute 10.000,– DM gestiftet. Der Innenausbau wurde vom deutschen Innenministerium zur Erhaltung des deutschen Kulturgutes in Ost–, Ostmittel– und Südost–Europa mit 50.000,– DM unterstützt.

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Die "Wandernden Handwerksgesellen" veranstalteten ihr V. Steintreffen 1999 in Slawno. Zu diesem Anlass wurde der "Pavillon der Freundschaft" errichtet. In eine Granitplatte im Fußboden wurde zweisprachig der Spruch "Freundschaft ist wie eine Blume, die gepflegt werden soll" eingehauen. Hierüber wurde mehrmals in den polnischen Medien berichtet. Die "Stiftung für deutsch – polnische Zusammenarbeit" in Warschau stellte dafür spontan 30.000,– Zloty zur Verfügung. Außerdem unterstützte sie die Renovierung der Kirche in Slawno mit 48.000,- Zloty sowie einige andere Aktivitäten. Im November 2001 haben die Schaumburger Jagdhornbläser in einem mit großem Aufwand renovierten Schloss (Diplomatenschule) in der Nähe von Slawno anlässlich eines überregionalen Jagd–Kongresses die Hubertusmesse geblasen und mehrere Konzerte gegeben.

Viele Menschen beider Städte wurden bei der Kontaktaufnahme zu den jetzigen Bewohnern und bei der Beschaffung von Unterlagen aus der Zeit vor 1945 unterstützt.

Die offizielle Homepage der Stadt Slawno: www.slawno.pl