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Ehrungen für besonderes bürgerschaftliches Engagement 2024

Für besonderes bürgerschaftliches Engagement wurden anlässlich des Neujahrsempfangs am 10. Februar 2024 von Bürgermeisterin Andrea Lange ausgezeichnet:

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Stefan Frühmark, Sebastian Schmidt, Tim-Frederik Schinz

stellvertretend für Freiwillige Feuerwehr & Technisches Hilfswerk

In dankbarer Anerkennung für die Verdienste im Rahmen der Hochwasser-Krise verleiht die Stadt Rinteln stellvertretend für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk

  • Herrn Tim-Frederik Schinz – Stadtbrandmeister Rinteln
  • Herrn Sebastian Schmidt – Ortsbeauftragter THW Rinteln
  • Herrn Stefan Frühmark – Zugführer THW Rinteln

die städtische Ehrennadel in silber.

Ihrer Besonnenheit, ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer Führungsqualität ist es mit zu verdanken, dass durch ein gezieltes Krisenmanagement entscheidende Maßnahmen zur Bewältigung der Hochwasser-Situation durchgeführt wurden. Die Stadt Rinteln ist sehr dankbar, dass auf ihre ehrenamtlichen Kräfte immer Verlass ist.

 

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Jean-Luca Brinkmeier, Jan Mellinghoff, Jason Müller, Justin Peters, Tom Röwer, Max Ruppelt, Silas Schroth, Louis Stegmann, Robin Struckmeier, Marlon Weber, Béla Wersinski

Gravity Park: Ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Im Sommer 2019 stellte eine Gruppe jugendlicher Mountain-Bike-Fahrer in der Sitzung des Ortsrates Rinteln die Idee vor, die ehemalige BMX-Bahn am „Heinekamp“ zu revitalisieren, um sie als Bikepark für den Radsport wieder zur Verfügung zu stellen.

Durch die Berichterstattung in der örtlichen Presse, aber insbesondere durch das Engagement der Jugendlichen haben sich in kürzester Zeit weitere interessierte Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern gemeldet, die sowohl die Planungen als auch die praktische Umsetzung unterstützen wollten. Mit Hilfe der Stadtjugendpflege entstand ein detailliertes Konzept mit Ideen und Skizzen, das Ortsrat Rinteln und Stadtrat gleichermaßen überzeugte.

In hervorragender Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen, dem Planer, dem Bauhof und der Verwaltung konnte das Projekt innerhalb von etwas mehr als einem Jahr umgesetzt. Der Bikepark wurde am 06. Oktober 2020 offiziell eröffnet und erhielt den offiziellen Namen „Gravity Park“.

Auf einer Fläche von 2.500 qm ist der Rintelner „Gravity-Park“ entstanden, der in seiner Ausstattung in der näheren Umgebung außergewöhnlich ist:

  • ein 5 Meter hoher Starthügel,
  • verschiedene Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden,
  • diverse Hindernisse wie Rampen,
  • und vielem mehr

Mit großer Begeisterung und Kreativität bei den Ideen und der Planung, aber auch durch ihren körperlichen Einsatz in der Bauphase, haben die jungen Menschen den Gravity-Park zu einem der Erfolgs-Projekte der Stadt Rinteln gemacht.

Die Streckenpflege, Materialbestellungen beim Bauhof und die Planung von Arbeitseinsätzen organisieren die Jugendlichen in Eigenregie. Die Gruppe lädt Interessierte regelmäßig zu Aktionen ein, um Hilfestellungen und Tipps zu geben.

Folgende Jugendliche und junge Erwachsen zeigten sich in den vergangenen Jahren maßgeblich für das Entstehen und für die Entwicklung des Gravity-Parks verantwortlich:

Jean-Luca Brinkmeier, Jan Mellinghoff, Jason Müller, Justin Peters, Tom Röwer, Max Ruppelt, Silas Schroth, Louis Stegmann, Robin Struckmeier, Marlon Weber, Béla Wersinski

Die Stadt Rinteln möchte sich auf diesem Weg von ganzem Herzen bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen für ihr ehrenamtliches Engagement bedanken und wünscht ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute!

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Horst Vöge

Ein Leben für die Dorfgemeinschaft- und geschichte

1982 verlagerte Horst Vöge aus beruflichen Gründen seinen Wohnort von Syke nach Exten. Mit seiner offenen und verbindlichen Art fand er schnell Anschluss in der Dorfgemeinschaft. Dank seiner Liebe zum Singen wurde er bereits in jungen Jahren Mitglied des „Männergesangvereins Exten von 1879“. Seine Führungsqualitäten wurden schnell erkannt, so dass er in den Vorstand berufen wurde. Auch heute ist Horst Vöge dem inzwischen gemischten Chor ein treues und engagiertes Mitglied.

Im Rahmen der Vorstandstätigkeit hatte Horst Vöge nun auch Berührungspunkte mit anderen örtlichen Vereinen und entdeckte so seine Liebe zur „Heimatstube“. Zunächst brachte er sich in unregelmäßigen Abständen als „Aufsicht“ während der Öffnungszeiten ein. Dankbar für Bewegung und körperliche Arbeit nach einem Tag im Büro unterstützte er zunächst nur bei allen anfallenden Arbeiten des Vereins für Heimatpflege und Kultur e.V. in Exten. Er erkannte jedoch schnell das Potential des Ortes Exten als eine der ältesten schaumburgischen Siedlungen und brachte begeistert sein Fachwissen und seine Erfahrungen als Bauingenieur ein.

Im Jahre 2006 wurde Horst Vöge zum Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung entstanden im Laufe der Jahre herausragende Leuchtturmprojekte, für die er mit seinem Fachwissen und seiner Hartnäckigkeit diverse Fördermittel generieren konnte. Viele der betreuten Projekte wurden ausgezeichnet und prämiert und erhielten überregionale Anerkennung. Horst Vöge war u.a. federführend bei folgenden Maßnahmen:

  • 2008 – nach zweijähriger Restaurierungsphase eröffnet das „Industriemuseum Unterer Eisenhammer“
  • 2012 – nach einjähriger Instandsetzung wird das „Industriemuseum Oberer Eisenhammer“ freigegeben
  • 2013 – Errichtung einer „Wagenremise“ als Unterstand für einen restaurierten Bogenfederhammer direkt an der Ortsdurchgangsstraße von Exten
  • 2014 – Eröffnung des Museums „Die Heimatstube Exten – Museum für Dorfkultur“, das in zweijähriger Arbeit in Kooperation mit Studenten des Masterstudienganges „Museum und Ausstellung“ grundlegend saniert und inhaltlich überarbeitet wurde.
  • 2021 – Planung und Errichtung eines überdachten Plateaus aus mehr als 20 Tonnen Obernkirchener Sandstein unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit als Eingang der Heimatstube Exten
  • 2022 – „Exten hören und entdecken“ – an 20 Stationen sind Audiobeiträge über die Dorfgeschichte zu hören

Im vorletzten Jahr – nach vierzehn Jahren Vorstandstätigkeit - hat Horst Vöge sein Amt als Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege und Kultur e.V. in Exten zur Verfügung gestellt und ist „offiziell“ in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Doch „inoffiziell“ ist er weiterhin mit Rat und Tat für „seinen“ Verein im Einsatz.

Horst Vöge war weiterhin maßgeblich an den Planungen für den Bau des „B“-Platzes des TSV Eintracht Exten beteiligt und ist Mitorganisator und Gründungsmitglied der „Plattdeutschen Runde“. Er ist ein Wegbereiter für die Gestaltung des dörflichen Lebens in Exten und Mitorganisator von diversen Veranstaltungen.

Die Stadt Rinteln bedankt sich auf diesem Weg von ganzem Herzen bei Horst Vöge für sein besonderes jahrzehntelanges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement und die noch heute währende Unterstützung für den Ortsteil Exten.

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Tanja Frühmark

Eine „Herbergsmutter“ mit Herz und Engagement

Seit etwas über vier Jahren ist Tanja Frühmark die Leiterin des Jugendfreizeitheims im ehrwürdigen Kloster Möllenbeck. Im April 2022 mietete der Landkreis Schaumburg die dortigen Räumlichkeiten für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine an.

Als das Jugendfreizeitheim in den Fokus für die Unterbringung von Flüchtlingen kam, sortierte Tanja Frühmark sorgfältig ihre Gedanken und erstellte To-Do-Listen. Unter dem Motto „Möllenbecker für die Ukraine“ initiierte sie gemeinsam mit der Kirchengemeinde Möllenbeck und dem Landkreis Schaumburg eine spezielle Spendenaktion für die in Not geratenen.

Spätestens mit der Ankunft der ersten verzweifelten Familien am 26. Mai 2022 wurde aus der Jugend-Freizeitheim-Verwalterin Tanja Frühmark eine wahre „Herbergsmutter“. Trotz ihrer eigenen familiären Verpflichtungen war sie von nun an für ihre ukrainischen Schützlinge rund um die Uhr erreichbar.

Täglich stellte sich Tanja Frühmark den wechselnden Herausforderungen. Diese gingen oft über die eigentliche Tätigkeit einer Freizeitheim-Leitung und über die bereits aufgestockte Arbeitszeit hinaus.

Die ersten sprachlichen Barrieren konnten schnell digital überwunden werden. Der Wunsch nach einem persönlicheren Austausch lehrte Tanja Frühmark im Laufe der Zeit einige Sätze und Worte auf Russisch und Ukrainisch.

Durch ihre offene und herzliche Art gewann Tanja Frühmark schnell das Vertrauen der Familien, die ihre Sorgen und Probleme mit ihr teilten. Aus diesen Gesprächen heraus vermittelte sie Arztbesuche, half beim Abschluss von Handyverträgen und unterstützte bei der Antragsstellung für Kita- und Schulplätze. 

Tanja Frühmark erkannte früh, dass eine ansprechende Freizeitgestaltung das Heimweh lindern würde. Die ukrainischen Kinder versorgte sie mit Spielen und Spielzeugen. Durch sie organisierte Sportkurse, Fahrräder und ein angeschaf Trampolin brachten Abwechslung in den Alltag der Flüchtlinge. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, organisierte sie eine Kennenlernparty, eine Feier zum Nationalfeiertag, eine Weihnachts- und eine Abschiedsfeier.

Wo viele Menschen miteinander leben und auskommen müssen, entstehen aber auch Konflikte. Die gelernte Polizeibeamtin konnte durch ihr sicheres und selbstbewusstes Auftreten so manche Auseinandersetzung ohne Unterstützung von Behörden beenden.

Eigenständigkeit ist ein wichtiger Schritt der Integration und so engagierte sich Tanja Frühmark für ihre Schützlinge bei der Wohnungs- und Arbeitssuche und vermittelte Möbelspenden und deren Transporte.

Die gelungene Integration der Flüchtlinge, aber insbesondere die Verbundenheit zu Tanja Frühmark zeigte sich einmal mehr in der ausgelassenen Teilnahme von weit über vierzig Ukrainern am traditionellen Ernte- und Dorfgemeinschaftsfest in Möllenbeck in den letzten beiden Jahren.

Über 14 Monate hat Tanja Frühmark den ukrainischen Flüchtlingen ein geschütztes „Zuhause auf Zeit“ und die Hoffnung auf eine gesunde, sichere und glückliche Zukunft gegeben.

Die Stadt Rinteln bedankt sich auf diesem Weg von ganzem Herzen bei Tanja Frühmark für ihren besonders persönlichen Einsatz im Rahmen der ukrainischen Flüchtlingshilfe und ihr noch heute währendes Engagement.

Herbert Meier Foto Internet

Herbert Meier

Ein Mann mit Herz, Verstand und Erfahrung

Im Dezember 2023 feierte Herbert Meier sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Dem Engagement, der Strukturiertheit und der langjährigen Erfahrung des Vorsitzenden und Geschäftsführers der Lebenshilfe Rinteln e.V. ist es zu verdanken, dass im März 2022 die ersten ukrainischen Kriegsflüchtlinge aus dem Auffanglager in Chelm eine sichere Unterkunft in unserer Weserstadt erhielten.

Zuvor richtete Herbert Meier mithilfe seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen leerstehenden Trakt in der Waldkaterallee 13 her. Ein Mammutprojekt angesichts der nahenden Ankunft und der vorzunehmenden Renovierungsmaßnahmen an Fenstern, Türen, Böden und Wänden. Über einen durch ihn initiierten Spendenaufruf konnten Betten, Kleidung, Spielsachen und Hygieneartikel organisiert werden. Es wurden sogenannte „Starterpakete“ für die Neuankömmlinge gepackt.

Herbert Meier besitzt die Fähigkeit, auch in Krisenzeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und unbürokratische und praktikable Lösungen zu finden, so dass die Räumlichkeiten termingerecht fertiggestellt und eingerichtet sowie die Grundversorgung der Geflüchteten sichergestellt werden konnten.

Bei der emotionalen Ankunft am 13. März 2022 nahm Herbert Meier insgesamt fünfzig verängstigte und traumatisierte Flüchtlinge in Empfang. Unter ihnen befanden sich Menschen mit Einschränkungen, die mithilfe des Fachpersonals schnellmöglich versorgt wurden, und zwei hochschwangere Frauen, die nur wenige Tage nach Ankunft zwei gesunde „Rintelner“ Babys zur Welt brachten. Der Tierliebe von Herbert Meier ist es zu verdanken, dass auch mitgebrachte Hunde, Katzen und Vögel ein sicheres Zuhause bekamen.

Es folgten die Errichtung eines kleinen „Umsonst-Ladens“ und die Einrichtung von Räumlichkeiten, um die fachgerechte Beratung durch die AWO gewährleisten zu können.

In Anbetracht der anhaltenden Kriegssituation hat Herbert Meier zum März 2023 einen zweiten Teil des Gebäudes mit 19 zusätzlichen Zimmern hergerichtet. Bis heute sind zwischen 60 und 70 ukrainische Flüchtlinge bei der Lebenshilfe in der Waldkaterallee untergebracht.

Herbert Meier unterstützt nicht nur die Geflüchteten bei der Arbeitssuche, sondern hat im Laufe der Zeit 8 Menschen in verschiedenen Bereichen der Lebenshilfe Rinteln e.V. einen Anstellungsvertrag gegeben.

Herbert Meier stellt an sich selbst die größten Ansprüche: Er ist jeden Tag im Einsatz, nimmt kaum Urlaub und ist so gut wie nie krank. Er ist ein guter Zuhörer, ein Ratgeber und ein Problemlöser. Durch diese Eigenschaften genießt Herbert Meier hohes Ansehen und Respekt bei den ukrainischen Kriegsflüchtlingen und dankt es ihnen mit einer tiefen Verbundenheit zur Ukraine. 

Die Stadt Rinteln bedankt sich auf diesem Weg von ganzem Herzen bei Herbert Meier für seinen besonders persönlichen Einsatz im Rahmen der ukrainischen Flüchtlingshilfe und sein noch heute währendes Engagement.